Sali Michi
Mag sein dass wir Schweizer ein bisschen weiter sind als in Deutschland. Ich habe noch nicht so wahnsinnig viel Erfahrungen mit Institutionen. Die Institution, welche ich kenne ist eigentlich offen, was Sexualität und Behinderung angeht, aber eben. Es kommt dann immer auch noch auf die Mitarbeiter an. Und dies ist enorm schwierig da gerade in der Pflege sehr viele nicht mit Offenheit umgehen können und meist aus einer Generation sind, welche nicht offen über so ein schmutziges, unanständiges Thema redet. Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber meine Eindrücke waren irgendwie schon fast amüsant. Wenn ich mal ein Buch schreiben sollte, werde ich da sicher näher drauf eingehen. Ich finde es einfach schade, dass trotz der sexuellen Aufklärung und täglichen Konfrontation mit Sex doch noch so eine Verklemmtheit herrscht. Ich bin froh, habe ich mich nicht von meiner Erziehung in dieser Hinsicht leiten lassen, und meinen eigenen Weg gewählt.
Ich bin überzeugt davon, dass früher oder später Schweizweit und auch in Deutschland der Groschen fällt und man einsieht, dass dies das natürlichste Thema der Welt ist und einfach dazu gehört, egal wie man lebt oder ist, egal ob behindert oder nicht. Jeder hat seine Fantasien und ein Recht darauf, diese auszuleben. Ich finde dies sollte bei einer Berechnung des Existenzminimums berücksichtigt werden. Wäre doch mal ein Vorstoss wert.
Aber nun mal weg von meiner Seite. Mich würde auch interessieren, wie du dies genau erlebst. Hast du schon Erfahrungen in diese Richtung? Sei es privat oder mit Sexarbeiterinnen?
Freue mich auf deine Antwort.
Lieber Gruss
Nina