..fundiert...
Die Idee war mutig, für die Schweiz schon beinahe revolutionär, die Ausführung trug die Handschrift von der Pionierin Nina de Vries, das Projekt stand unter dem Patronat der Fachstelle fabs: die Fach Ausbildung in Sexualbegleitung für die Schweiz.
Das Ausbildungskonzept war frei von jeglicher Weltanschauung (Esoterik, Tantra etc.) und das Berufsprofil fundiert, für dessen Umsetzung Peter Oertle beigezogen wurde, ein Profi in Sachen prozessorientiertem Arbeiten. Das Ergebnis war eine nicht ganz bequeme aber effektive Art des Lernens unabdingbar verbunden mit ehrlicher Selbstreflektion. (jedem Mandatsträger sehr zu empfehlen…)
..mit pikanten Details..
Wie anderswo in der Wirtschaft siegten offenbar auch bei der f. angenehme Löhne und Image über Ideologie, denn anders kann der im stillen Kämmerlein gefällte Entschluss nicht interpretiert werden. Ich spreche hier nicht über einen Entschluss im Sinne von Anpassungen der Unternehmensstrategien, denn die wären ja wünschenswert und legitim. Die Rede ist von plötzlichem Sinneswandel, den zahlreichen Ungereimtheiten und pikanten Details.
Die offizielle schriftliche Begründung des Fachbeirates und das Schweigen an der Front sind weder nachvollziehbar noch plausibel, sie unterstreichen eher noch obige Annahme.
Was über Jahre und auch bei unseren Bewerbungsgesprächen als dringend notwendig vermittelt wird Wochen darauf negiert, paradoxerweise kurz nach Unterschreibung der Ausbildungsverträge. Und so lautete der Beschluss: Die Arbeit von ausgebildeten (auf die Problematiken von Sexualität und Behinderung sensibilisierten) Sexualbegleiter/innen kann fortan von Prostituierten übernommen werden.*
Pikant, informiert wurden die Azubis über diesen Entschluss anlässlich Ihrer Abschlussfeier, Monate später. Idealerweise waren zu diesem Zeitpunkt sicherlich von allen beteiligten Seiten die fälligen Gelder für das Projekt Fachausbildung Sexualbegleitung geflossen.
....Eigentlich hätte man die überreichten Zertifikate grad so gut auf eine Rolle Klopapier drucken können…
*Anmerkung: 1/3 meiner Klienten erzählen von traumatischen Erfahrungen mit Prostituierten